Viele Anleger klopfen zufrieden auf die Schulter, wenn ihr Depot am Jahresende beispielswiese eine Rendite von 40 % ausweist. Aus 10.000 Euro werden scheinbar mühelos 14.000 Euro – ein Ergebnis, das beeindruckend wirkt.

Doch dieser Blick greift oft zu kurz, da die Handelsfrequenz im Zeitraum dabei nicht berücksichtigt wird. Daher schauen wir uns die Depotentwicklung einmal im Detail an und unterstellen dabei vier Handelsaktivitäten pro Jahr. Zur besseren Übersichtlichkeit lassen wir Transaktionskosten und Steuern in diesem Beispiel außen vor.

Dieser genauere Blick offenbart eine wichtige Erkenntnis: Über das Jahr hinweg wurde deutlich mehr Kapital eingesetzt, als zu Jahresbeginn tatsächlich im Depot lag. Denn durch das fortlaufende Reinvestieren nach jedem Verkauf summierte sich der effektive Kapitaleinsatz nicht auf die ursprünglichen 10.000 Euro, sondern auf insgesamt 34.500 Euro. Auf Basis dieses tatsächlichen Einsatzes ergibt sich eine durchschnittliche Rendite von 12 % pro Trade – ein Wert, der die Performance wesentlich realistischer abbildet als die reine Jahresendbetrachtung.
Diese kurze Analyse zeigt recht schnell, dass die Betrachtung der Jahresrendite allein nicht ausreicht, um die eigene Depotleistung realistisch einzuschätzen. Entscheidend ist wie viel Kapital tatsächlich im Einsatz war und welche Rendite jeder einzelne Trade erwirtschaftet hat. Weiterhin müssen zusätzliche Ein-und Auszahlungen, welche das Ergebnis ebenfalls beeinflussen, bereinigend berücksichtigt werden. Erst diese ganzheitliche Betrachtung liefert ein belastbares Bild des eigentlichen Kapitaleinsatzes und der dazugehörigen Performance – und damit eine Grundlage, um Handelsstrategien gezielt zu verbessern.