Sparer bekommen Zinsen. Aktionäre? Die freuen sich über Dividenden – und natürlich über steigende Kurse. Heute lassen wir die Kursentwicklung mal links liegen. Stattdessen geht es um eine Frage, die viele Anleger beschäftigt: Was bringt eigentlich mehr – eine hohe Dividendenrendite oder ein starkes Dividendenwachstum? Und wie lässt sich das Ganze in Excel durchrechnen, ohne gleich den Taschenrechner zu verfluchen?
Wir schauen uns an, wie man beide Kennzahlen berechnet, was sie aussagen – und wo die Vor- und Nachteile in der Nutzung liegen.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite erhält man, indem die Dividende je Aktie ins Verhältnis zum aktuellen Kurs gesetzt wird.

Die Interpretation bzw. Anwendung der Kennzahl ist genauso einfach wie die Berechnung. Suche und kaufe Aktien mit einer hohen Dividendenrendite!
Aber ist diese Anwendung wirklich so sinnvoll? Im folgenden Bild zeigt sich die Entwicklung der Dividendenrendite in Abhängigkeit von der Kursentwicklung.

Wir erkennen. Bleibt die Dividende gleich und steigt (fällt) der Aktienkurs, so fällt (steigt) die Dividendenrendite. Screent man somit Aktien lediglich nach dem Merkmal einer hohen Dividendenrendite, erhöht man gleichzeitig die Chance sich auch sogenannte Schrottaktien (Aktien mit langfristiger negativer Kursentwicklung) ins Depot zu legen.
Um der Falle vermeintlich attraktiver Dividendenrenditen zu entgehen, lohnt sich ein Blick auf die Dynamik hinter der Ausschüttung.
Dividendenwachstum
Diese Kennzahl zeigt uns, ob ein Unternehmen seine Dividenden über die Jahre hinweg steigern konnte. Das Dividendenwachstum gibt somit einen möglichen Hinweis auf finanzielle Stabilität, nachhaltige Ertragskraft sowie zu aktionärsfreundlichen Unternehmenspolitik. Anders als die reine Rendite liefert das Dividendenwachstum also wertvolle Informationen über die Qualität und Zukunftsfähigkeit eines Investments.
Das nachfolgende Beispiel zeigt die Ergebnisse und die Berechnung des Wachstums für einen vorab festgelegten Zeitraum. Die Auswahl des Zeitraums sollte hierbei nicht zu kurz sein.

Das Dividendenwachstum mittels CAGR berechnen

Das Dividendenwachstum im gewählten Betrachtungszeitraum lässt sich auch mithilfe der CAGR (Compound Annual Growth Rate) ermitteln. Eine detaillierte Anleitung zur Berechnung mit Excel findest du im Blogbeitrag „CAGR mit Excel berechnen“ hier auf jebtec.de.
Abschließend wollen wir uns noch einmal die Vor- und Nachteile zur Nutzung der Dividendenrendite als auch des Dividendenwachstums anschauen.
| Vorteile | Nachteile | |
| Dividendenrendite | – Einfaches Verstädnis – Analyse weniger Daten | – Keine Aussagekraft zur Wertigkeit der Dividendentwicklung – Gefahr des Kaufs von Schrottaktien |
| Dividendenwachstum | – Zeigt eine Entwicklung – Unterstützung langfristiger Investmententscheidungen | – Auswertung längerer Datenzeiträume – Historische Dividenden sind keine Garantie für zukünftiges Wachstum |
Zum Schluss entscheidet natürlich jeder selbst welche Kennzahl er nutzt. Mein Favorit zur Umsetzung langfristiger Investmentstrategien ist hier ganz klar das Dividendenwachstum.